Direktor des Amtsgericht Lörrach Peter Häberle nutzte den kürzlich stattgefundenen Neujahrsempfang des Amtsgerichts um offiziell seinen Abschied bekannt zu geben. Der Ministerpräsident hat den 47 jährigen Juristen zum Vizepräsident des Landgerichts Karlsruhe ernannt. Peter Häberle tritt heute seinen neuen Posten an.

Damit steht den 100 Beschäftigen des Amtsgerichts nach 25 Monaten unter der Führung von Peter Häberle wieder ein Wechsel bevor. Da die Stelle noch nicht ausgeschrieben ist, erwartet man in der Bahnhofstrasse einige Monate Vakanz, in denen der stellvertretende Direktor Reinhard Fehrenbach und Verwaltungsleiter Sönke Blunck für Kontinuität sorgen sollen.

Peter Häberle hatte in seiner Zeit beim Amtsgericht Lörrach keine einfache Aufgabe. Vor allem der stetige Personalabbau des Landes hat für Belastungen gesorgt. Nach überregionalen Vergleichen sei aber kürzlich festgestellt worden, dass die Personaldecke des Amtsgerichts in allen Bereichen viel kürzer ist als bei anderen Gerichten. Daher zeigte sich der zweifache Familienvater aus Kirchzarten bei seinem Abschied zuversichtlich, dass das Amtsgericht von den nächsten Einsparungen einmal ausgenommen bleibt. Ein besonderes Kompliment machte dabei der scheidende Direktor seinen Mitarbeitern: Das Amtsgericht Lörrach stehe nämlich trotz Unterbesetzung bei der Erledigung seiner Aufgaben glänzend da und wickelt beispielsweise die Zivilverfahren am kostengünstigsten im Landgerichtsbezirk ab.

Unter der Mitwirkung des agilen Juristen fand auch ein landesweit beachtetes Projekt unter der Mitwirkung der Führungsakademie statt, bei dem die Abläufe bei der Betreuungsabteilung optimiert worden sind. In zahlreichen Vorträgen haben die Mitarbeiter des Gerichts seither ihre Erfahrungen weitergegeben.

Traurig ist Peter Häberle, dass er die Verwirklichung eines weiteren Schritts in Richtung „Bürgerfreundliches Gericht“ nur noch aus der Ferne der badischen Landeshauptstadt betrachten kann. In den nächsten Monaten will man beim Amtsgericht die Infothek vergrößern und um eine Rechtsantragstelle erweitern, in der dann die Rechtspflegerin Sybille Bloß Beratungshilfe gewährt und die rechtsuchenden Bürgern bei den nicht immer einfachen Anträgen in gerichtlichen Verfahren unterstützt.